Reframing Spaces:
Wem wird mit Denkmälern im öffentlichen Raum gedacht – und wem nicht? Was ist Teil der kollektiven Erinnerung – und was nicht? Was suggerieren uns solche Leerstellen? Wie lässt sich Erinnerung in einer diverser werdenden und technologisierten Welt überhaupt denken, gestalten – welche künstlerischen Strategien und Herangehensweisen können davon ausgehend entwickelt werden?
Wir erforschen den öffentlichen Stadtraum mit seinen Erinnerungsorten und Denkmälern unter verschiedenen Gesichtspunkten, um zu verstehen, was im Verborgenen ruht. Die gefundenen Leerstellen lassen sich sammeln und womöglich einordnen in Narrative abseits des geschichtlichen Kanons. Dabei sind Vielschichtigkeit und Diversität unsere Leitmotive als Gegenbilder zur autoritären und hegemonialen Geschichtsdarstellungen. Durch einen kritisch-reflexiven Umgang mit dessen Geschichte/n generieren wir neue Blicke und neue Narrative.
Im ersten Teil des Projekts geht es um eine visuelle Bestandsaufnahme ausgewählter Erinnerungsorte. Darauf aufbauend werden kritisch-ästhetische Untersuchungen der spezifischen Umgebung und Beschaffenheit der Orte (site-specific research) durchgeführt, sowie inhaltlich basierte Recherchen. Ausgehend von den dabei entstehenden Materialsammlungen entwickeln wir eigene künstlerische Kommentare und Interventionen. Im Vordergrund der künstlerischen Auseinandersetzung steht dabei die kritische Reflexion von Erinnerungsräumen und ihrer geschichtlicher Repräsentation mit dem Ziel subjektive Zugänge, differente Verarbeitungen von Erfahrungen und Kontroversen in der Wahrnehmung aufzuzeigen, einen eigenen Standpunkt im Verhältnis dazu zu erarbeiten wie auch zu vermitteln. Künstlerisch-mediale Strategien der Umsetzung können dabei raum- wie auch zeitbasiert sein: Intervention, Installation, Fotografie, Video, Text und Performance...
Das Seminar läuft in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Luise Schröder.
Besuch der Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ am Nordbahnhof Stuttgart
Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Stuttgart am Karlsplatz