Introspektion
Freies Radio Stuttgart 24.02.2021 14 - 16 Uhr
Soundarbeiten der Studierenden des neuen Studiengangs “Intermedialen Gestalten”
an der ABK im Freien Radio Stuttgart im Rahmen des Projekts “Introspektion”
mit der Performance-Künstlerin Cindy Cordt.
24.02.2021 14 - 16 Uhr
Die Studierenden setzen sich mit den verschiedenen Aspekten der Introspektion auseinander und lösen dabei ihre Fragestellungen klanglich.
Introspektion bedeutet eine nach innen gerichtete Selbstbeobachtung auf das eigene Bewusstsein. Gerade in Zeiten von Schnelllebigkeit und Umbruch, sowie Isolation und Entschleunigung werden wir uns der Relevanz von Introspektion besonders bewusst. Um die künstlerischen Auseinandersetzungen am intensivsten erleben zu können, empfehlen wir euch Kopfhörer zu verwenden.
Im Anschluss unterhalten sich die Prof. Antonia Low, die Performance-Künstlerin Cindy Cordt und die Kunstvermittlerin Sara Dahme über die künstlerisch-wissenschaftliche Neuausrichtung im Studiengang Intermediales Gestalten und ihre experimentellen Suchbewegungen in Kunst und Lehre.
Folgende Soundarbeiten gibt’s zu hören:
- Noemi Strittmatter „Eindringlichkeit“ (5:02)
- Elisa Lohmüller „unbewusst unablässig, beständig bewusst“ (8:20)
- Nora Cherki „Klangnotiz“ (2:52)
- Nina Nielebock „9×Wind“ (7:20)
- Fatih Cimdiken „Spazieren“ (9:03)
- Sophia Gräbe „Übersetzt und verrätzelt“ (10:00)
- Waed Alhajj „Sprache verwechseln“ (1:27)
- Leonie Weber „WAVES“ (40:14)
Abbildungen und Beschreibungen zu Introspektion
Noemi:„Eindringlichkeit“
Die Soundarbeit “Eindringlichkeit“ schafft durch freie Assoziationen ein meditatives Moment. Es darf, mit Hilfe von Konzentration und durch ein bewusstes Einlassen, bis in die Tiefen deines Kopfes eindringen, um dabei den Weg zu deinem inneren Bewusstsein zu gehen.
Elisa:„unbewusst unablässig, beständig bewusst“
In der Soundarbeit „unbewusst unablässig, beständig bewusst“ wird ein Handlungsfluss verinnerlicht und durch seine Vertonung wiederum entkörperlicht. Ein inspirierender Zustand der Selbstvergessenheit hervorgerufen durch die zentrierte Positionierung der Handlung im Raum.
Nora:„Klangnotiz“
Die Klangnotiz greift die Aufschriebe und Reflexionen zur Introspektion auf und geht ihnen auf akustischer Ebene nach. Dabei verschmelzen die in die Tasten der Schreibmaschine getippten Gedanken zusehends mit den Geräuschen der Überlegungen, der sprachliche Rahmen wandelt sich in Handlung und Klangteppich
Nina:„9×Wind“
Für die Soundarbeit 9x Wind benutzt N.N die Atmengeräusche ihrer sieben Kommilliton*innen, ihren eigenen Atem und Windgeräusche aus der Natur
sowie Instrumente und komponiert daraus ein "Windstück". Durch den Atem gelangen die Menschen in vielen Kulturen zu einer Art Innenschau, in der vorliegenden Arbeit wird er als Ausdrucksmittel und Naturphänomen präsentiert.
Fatih:„Spazieren“
Ein Spaziergang wird Anlass zur Erinnerung an vergangene Zeiten mit der Familie. Ein Versuch unausgesprochene Gefühle und unterdrückte Ängste mitzuteilen. Ein sprechender Körper, der sich in einer kalten leeren Wüste verirrt.
Sophia:„Übersetzt und verrätzelt“
“Übersetzt und verrätselt” sind persönliche Gedanken eines introspektiven Prozesses. Zu Beginn stand ein ehrliches Gedicht. Durch Umkodierung mit Hilfe eines Lexikons wurde dieser innere Dialog verfremdet und anschließend in eine Alltagssituation transportiert.
Waed:„Sprache verwechseln“
Was denke ich im täglichen Leben? Manchmal denke ich in meiner Muttersprache, manchmal in der deutschen Sprache. Und manchmal kollidieren meine Ideen, da ich nicht weiss, in welcher Sprache ich sie ausdrücken soll.
Leonie:„WAVES“
In der Soundarbeit “WAVES” befinden sich zwei Mobilgeräte in einem digitalen Meeting, das abgeschirmt in einer Mikrowelle stattfindet. Dem Zufall überlassen, entwickeln sie ein akkustisches Eigenleben aus Non-Kommunikation und Rückkopplung. Die Länge des Soundfiles ist von der Dämmung der Mikrowelle determiniert und die Netzwerkverbindung wird zu einem gewissen Zeitpunkt unterbrochen.